Jedes Jahr um die Zeit, wenn für die Schülerinnen und Schüler Sommerferien beginnen, feiern die vier Kirchengemeinden Hollfeld, Krögelstein, Trumsdorf und Wonsees einen gemeinsamen Gottesdienst auf der Pfarrwiese in Krögelstein.
27. Juli 2019: Gemeinsamer Gottesdienst an der Friedenseiche
Am 27. Juli feierten wir mit Hilfe des Verschönerungsvereins einen besonderen „Gottesdienst im Grünen" - vor unserer 100 Jahre alten Friedenseiche auf der Schnackenwöhr in Krögelstein. Die Bänke vor der Eiche waren fast alle besetzt, als der Kirchenchor mit dem Lied „Kein schöner Land" den Gottesdienst eröffnete. Später gab er dann natürlich noch das „Krögelsteiner Heimatlied" zum Besten, das vor der Eiche einen „angestammten" Platz hat.
Im Laufe des Gottesdienstes wurde der FRIEDE in verschiedenen Facetten und Herangehensweisen bedacht: Wie „geht" Friede zwischen mir und dem anderen und was hat der Friede Gottes (Schalom) damit zu tun, der doch allen Menschen als das „allumfassende Heil" geschenkt ist?
Als Beispiel fürs „Streitschlichten" diente die biblische Geschichte von Abraham und Lot, die wegen nicht ausreichender Weidegründe für ihre Herden sich in die Haare bekommen hatten. Die Lösung fanden sie schließlich im „Auseinandergehen“ und „In-Frieden-(ziehen)-Iassen"! Beide schafften es mit Gott den Blick nach vorne zu richten, der in allen Streitigkeiten und allem Unfrieden dem einen wie dem anderen das Gute verspricht. Er macht frei von dem ewigen Hickhack. Das macht am Ende vielleicht den Unterschied zwischen einem echten Frieden und einem faulen Frieden: den anderen nicht einfach nur in Frieden lassen, weil mir selber die Kräfte ausgehen, sondern dem anderen seinen Frieden lassen!
Zum Ende hin durfte sich jeder noch mit einem Eichenblatt aus Pappe in der Hand Gedanken machen, wie für einen selbst „Schritte" auf dem Friedensweg aussehen, wie der Friede neue Blätter „treibt", wo „Herzen erweicht" werden (so heißt es im Krögelsteiner Heimatlied!) wenn Unfriede herrscht, wie mit und durch einen selbst der Friede weiter zu einem großen und starken „Friedensbaum" wie unsere Eiche auf der Schnackenwöhr wächst ...
Erinnert wurde noch an die Jahreslosung für 2019: „Suche Frieden und jage ihm nach". Dieses Wort aus dem 34. Psalm zeigt, dass Frieden ein Prozess, ein Weg ist. Und dieser Weg beginnt bei uns selbst und unserem inneren Frieden und dem Frieden mit Gott. Der Gottesdienst endete dann u.a. mit dem bekannten Friedensgebet (Gesangbuch S.1217), das vielstimmig und die Gemüter bewegend vor der Friedenseiche erklang.
Nach dem Gottesdienst enthüllte unsere Bürgermeisterin Karin Barwisch schließlich noch eine „Friedensbank", die nun unter der Friedenseiche auf „Streithähne" (und Streithennen ;-) wartet, die auf ihr Platz nehmen und sich versöhnen wollen und gemeinsam Frieden suchen ...
Ein herzliches Dankeschön den vielen Helferinnen und Helfern des Verschönerungsvereins, die dieses „Friedensfest" bei der Friedenseiche zu einem besonderen Fest haben werden lassen, bei dem noch bis tief in die Nacht hinein gefeiert wurde!
22. Juli 2018: Gottesdienst im Grünen – diesmal in der Kirche
Da hatten wir so einen heißen und trockenen Sommer heuer - und mussten unseren Gottesdienst im Grünen in die Kirche feiern, da gerade an dem Wochenende regnerisches Wetter war! Da half es auch nichts, dass wir das Lied „Wochenend und Sonnenschein" zum Besten gaben ...
Dem etwas überschaubaren Kreis der Besucher wurde wieder ein Highlight präsentiert: ein anregender, beschwingter und Geist und Seele stärkender Gottesdienst, der sich um die "heilige Zeit" drehte .
Damit war nicht nur die Zeit gemeint die ich für Gott und meinen Glauben reserviere sondern auch die „Auszeit“ in der Geschäftigkeit des Alltags, die kleinen "heiligen Dinge", die uns über den Tag geschenkt werden und uns froh machen. Natürlich ging es auch um die Freizeit, die Ferien und den Urlaub. Apropos "Urlaub": der heißt im Englischen „Holldays'', also wörtlich übersetzt "heilige Tage"!
Das Anspiel zu Anfang machte bewusst, dass man nicht ständig schaffen, hetzen und rennen muss, um dann mal irgendwann gemütlich im Liegestuhl die Beine hochzulegen - das kann man doch auch gleich tun ... "Den lieben Gott einen guten Mann sein lassen" sagt schon ein Sprichwort und meint, unbekümmert die Zeit verbringen – weil Gott für mich sorgt! Das durfte die Gemeinde dann auch in der Lesung aus dem Matthäusevangelium hören, wo es u.a. heißt: "Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen."
Der Song "Let it be" von den Beatles unterstrich dann diese Aussage: "Wenn ich mich in sorgenvollen Zeiten befinde, erscheint mir Maria. Und spricht weise Worte: "Lass es gut sein!"
Zum Ende durfte jede und jeder nachdenken und auf Sonnenstrahlen aufschreiben, was einem besonders gut tut, wenn man eine Auszeit nimmt bzw. was man mit seiner "heiligen Zeit" anfängt - hier ein paar Notizen: Der Müßiggang "La dolce farniente!" / In der Schaukel liegen / Einen ruhigen friedlichen Sonntag verleben / Zeit mit meiner ganzen Familie / Freunde besuchen und quatschen / Ausschlafen / Einfach mal nichts tun / Die Einkehr im Gottesdienst / Ruhe und Besinnung, was ich in dieser Woche richtig und auch falsch gemacht habe / Ein wenig träumen ...
und und und ...