Ein jährlicher Gottesdienst, in dem Gottes gute Schöpfung im Mittelpunk steht, ist ein fester Teil des Umweltprogrammes der Kirchengemeinde Wonsees. Mittlerweile hat sich der Sonntag »Jubilate« (3. Sonntag nach Ostern) bzw. der Samstag davor als fester Termin für den Gottesdienst etabliert. Im Zentrum stehen biblische Texte zur Schöpfung und zur Freude Gottes über seine Schöpfung. Ziel ist es, die Welt immer wieder durch die Augen Gottes zu sehen und von seiner Liebe zu allen Kreaturen und seiner Liebe für sie alle angesteck zu werden. Denn als Christinnen un Christen sind wir überzeugt: Aus dieser Begeisterung für das Leben heraus kommt der notwendige Einsatz und das notwendige Engagement zur Bewahrung der Schöpfung und dem Erhalt der Umwelt. Wer die Welt durch Gottes Augen sieht, der will sie auch erhalten - ohne Zwang, sondern gerne und mit Freude.
29. April 2023: Schöpfungsgottesdienst mit Liedern aus Taizé
Am Samstag, dem 29. April 2023 feierten die Kirchengemeinden Trumsdorf und Wonsees zum ersten Mal gemeinsam Schöpfungsgottesdienst.
Der ganze Gottesdienst war diesmal meditativ gestaltet. Lieder aus Taizé halfen, sich in Gott zu versenken und seine Nähe zu spüren. Auch Naturerfahrungen können zu Gotteserfahrungen werden. Manchmal wird man in der Natur von ihrer Schönheit überwältigt und kann plötzlich nicht anders, als an den Schöpfer zu denken. Der Schöpfer, auf den uns die Natur verweist, ist kein ferner oder fremder Gott. Es ist derselbe, dem wir uns im Gottesdienst nahe fühlen. Auc die Schöpfung ist keine fremde Größe, die mit dem Menschen nichts zu tun hat. Es ist ein Fehler zu meinen, Natur und Kultur könne man trennen. Nicht als einen menschenlosen Urwald hat Gott die Welt geschaffen, sondern als einen Garten. Die Natur gibt es nur mit dem Menschen und umgekehrt. Darum kann sich der Mensch nicht aus der Natur herausziehen - weder mit schlechten Absichten, noch mit den besten Absichten, sie dadurch zu schützen.
»Schaut euch diesen Anblick da an! Hier geht die Erde auf.« − Schöpfungsgottesdienst am 7. Mai 2022
Am Samstag, dem 7. Mai, feierte die Kirchengemeinde Wonsees wieder ihren jährlichen Schöpfungsgottesdienst, mit dem sie die Begeisterung für die Schöpfung wachhalten bzw. wecken möchte.
Als Teil der Predigt wurden die Funksprüche der Astronauten von Apollo 8 vorgetragen. Frank Borman, William Anders und Jim Lovell waren 1968 die ersten Astronauten, die den Mond aus der Nähe und die Erde aus 384.000 Kilometern Entfernung sahen. Die Protokolle und Ton-Aufnahmen Ihrer Funksprüche sorgen bis heute für Gänsehaut, vor allem, wenn sie die Leere des Weltraums, das Einheitsgrau des Mondes und die Schönheit der Erde beschreiben. Als Bill Anders an Heiligabend 1968 sah, wie die Erde über dem Mond aufging, rief er: »Schaut euch diesen Anblick da an! Hier geht die Erde auf.« und schoss das berühmte Foto Earthrise. Das Foto wurde zu einem der am meisten abgedruckten Fotos überhaupt. Es veränderte die Welt. Zum ersten Mal war die Erde nicht mehr dieser riesige, scheinbar endlose Planet, sondern eine kleine königsblaue Kugel im unendlichen Nichts des Weltalls. Die Erde wirkte plötzlich kleiner, verletzlicher und die Menschen verbundener. Das Foto wurde zum Symbol für Friedens- und Naturschutzbewegungen, die es z.T. selber erst auslöste.
Am Abend deselben Tages meldeten sich die drei Astronauten in einer Liveübertragung an Millionen von Fernsehzuschauern auf der Erde - und lasen die ersten Zeilen der Bibel: »Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe. Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser, und Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war, und Gott teilte das Licht von der Dunkelheit...«
Viele Menschen tun sich schwer mit diesen Bibelversen, weil sie meinen, man müsse jeden biblischen Text wie einen historischen Tatsachenbericht verstehen und verlernt haben, mit poetischen und symbolischen Texten umzugehen. Aber genau das haben wir hier: einen Text voller Symbolik. Wer die Verse wieder als poetischen Text versteht, merkt, dass sie auch nach 2600 Jahren noch etwas zu sagen haben. Die Beschreibung, wie Gott die Erde Schritt für Schritt als Biotop mitten im Chaos erschafft, macht deutlich, wie kostbar die Welt ist. Sie ist einzigartig und sie ist verletzlich. Dass Gott den Menschen als sein Ebenbild schafft, macht deutlich, dass der Mensch die Erde im Sinne Gottes bewahren und schützen soll.
Wunderbares Moos − Schöpfungsgottesdienst am 24. April 2021
Am Samstag, dem 24. April, hat die Kirchengemeinde Wonsees wieder zum Schöpfungsgottesdienst in die St.-Laurentius-Kirche geladen. In dem meditativen Abendgottesdienst drehte sich diesmal alles um Schönheit. Schönheit ist mehr als Aussehen. Jeder Mensch braucht Schönes im Leben, sonst verkümmert die Seele. Schönes kann man machen − es gibt vieles, das man tun oder herstellen kann, das das Herz erfreut −, Schönheit gibt es aber auch geschenkt. Der Beter des 104. Psalmes staunt über die Schönheit der Natur. Besonders begeistert er sich für die Zusammenhänge und Kreisläufe in der Natur. Alles, was ist, dient etwas anderem: Wasser ermöglicht Leben, Gras dient zur Nahrung, Bäume sind Nistplätze. »Wie schön, wie allen ineinandergreift!«
Manchmal kollidiert die menschengemachte Schönheit und die Schönheit, die Gott uns schenkt, miteinander. Die Kreisläufe und die Zusammenhänge, die der Psalmbeter besingt, werden von Menschen absichtlich unterbrochen, weil sie »nicht schön« sind. Moos im Rasen z.B. wird von vielen Menschen energisch bekämpft. Dabei ist Moos ein wunderbares Gewächs. Es ist ein wichtiger Wasserspeicher, Lebensraum für Insekten und hält sowohl Schatten als auch Trockenheit besser stand als Gras. Der Psalmbeter hätte seine Freude am Moos gehabt. Wer weniger Sorge mit seinem Rasen will, sollte das Moos also einfach wachsen lassen. Er spart sich Arbeit, Gießen und Wasser und kann sich zusätzlich an einem tollen Biotop mit prächtigem Grün erfreuen. Das Moos ist also nicht das Problem, sondern wie man das Moos betrachtet - als Feind in der menschnegemachten Schönheit oder ein Paradebeispiel für die Schönheit, die Gott in der Natur untergebracht hat.
Alle Menschen brauchen Schönheit in ihrem Leben. Ohne Schönes im Leben verkümmert die Seele. Aber manchmal muss man sich gar nicht abmühen, das Schöne zu schaffen. Es wird uns schon von Gott geschenkt. Wir müssen nur anders hinschauen.
Am Ende des Gottesdienstes konnten sich die Gottesdienstbesucher hilfreiche Tipps zur Gestaltung ihrer Gärten und Gräber mit nach Hause nehmen. Moos eignet sich übrigens hervorragend, um den Boden von Blumenbeeten zu bedecken. Wo zwischen den Pflanzen und Blumen das Erdreich offen liegt − in der Regel befreit von allem Unkraut und täglich neu aufgelockert −, da vertrocknet viel Wasser und es muss täglich gegossen werden. Moos als Bodendecker verhindert das Verdunsten des Wassers. Außerdem kommt durch das Moos weniger Unkraut durch. Das spart Wasser und Mühe.
Weitere Tipps zur Bepflanzung Ihrer Gräber gibt es hier.
Schöpfungsgottesdienst am Abend
Am Samstag, dem 13. Oktober 2018, feierten wieder einen Schöpfungsgottesdienst.
Unser Schöpfungsgottesdienst wurde absichtlich in der Woche nach Erntedank gefeiert. Bei Erntedank fragen wir danach, was wir von der Schöpfung Gottes haben und wie sie uns nutzt – als Nahrung, Rohstoff oder Lebensraum. Im Schöpfungsgottesdienst fragten wir nicht nach dem Nutzen, sondern freuten uns an der verschwenderischen Schönheit von Gottes Schöpfung. Die Vielfalt, die Schönheit und der Reichtum der Natur sind so allgegenwärtig, dass man leicht den Blick dafür verliert.
Wir wollen nun wieder genau hinschauen, uns freuen, Gott danken und neu auf unseren Auftrag in seiner Welt hören.
22. Juli 2017: Schöpfungsgottesdienst mit dem Feen-Duo
Beim Abendgottesdienst am 22. Juli stand Gottes gute Schöpfung im Zentrum.
Zu einem ganz besonderen Erlebnis wurde der Gottesdienst durch das „Feen-Duo“. Die zwei Musikerinnen aus der Ukraine verzauberten uns mit ihrem Spiel und Gesang. Sie spielten für uns mit der Bandura. Die Bandura ist eine Zither. Ihre Musik hat eine über 1000-jährige Tradition in der Ukraine. Musik ist eine Gottesgabe. Und dieser Schatz kann weder rosten, noch kann ihn uns jemand stehlen.