Über Konfessions-, Alters- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich Frauen beim Weltgebetstag für globale Gerechtigkeit, Frieden und Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft. Damit leisten sie in über 120 Ländern einen wertvollen Beitrag für die christliche Ökumene und für ein respektvolles Miteinander aller Menschen weltweit.
Vor über 130 Jahren taten sich christliche Frauen in den USA und Kanada im Sinne internationaler Frauensolidarität zusammen. Aus ihrem konfessions-übergreifenden Gebet ist die größte ökumenische Bewegung weltweit entstanden.
Heute lädt die Bewegung jedes Jahr Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche ein, um gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit zu beten und zu handeln. Die Texte, Lieder, Gebete und anderen Materialien für den Weltgebetstag werden jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet, z.B. 2021 von Frauen vom Inselstaat Vanuatu, 2022 von Frauen aus Simbabwe, 2023 von Frauen aus Taiwan.
Der Weltgebetstag findet jährlich am 1. Freitag im März statt. Die Kirchengemeinden Trumsdorf und Wonsees feieren ihn gemeinsam mit der Kirchengemeinde Krögelstein. Der Veranstaltunsgort wechselt jährlich zwischen den Gemeinden.
Gebet als Hoffnungszeichen
Der Anschlag der islamistischen Terrorgruppe Hamas in Israel vom 7. Oktober 2023 hat die Situation im Nahen Osten dramatisch verändert. Hunderte schwer bewaffnete Hamas-Kämpfer aus dem Gazastreifen haben innerhalb weniger Stunden 1.400 Israelis in Dörfern, Kibbuzim und auf einem Festival im Süden des Landes ermordet, mehr als 200 wurden als Geiseln verschleppt. Israel hat den Kriegszustand ausgerufen und einen Gegenangriff auf den dicht besiedelten Gazastreifen gestartet, wo rund 2.3 Millionen Palästinenser*innen ohne Fluchtmöglichkeit auf engstem Raum leben. Auch hier starben bereits in den ersten Tagen tausende Menschen, unzählige wurden verletzt.
Diese Ereignisse haben Auswirkungen auch auf den Weltgebetstag 2024 zu Palästina, für den das Vorbereitungsmaterial wie jedes Jahr bereits im September veröffentlicht wurde. Der WGT-Vorstand und das Komitee haben daher eine aktualisierte Version der Gottesdienstordnung erarbeitet.
Dieses Jahr wird am Freitag, dem 1. März, um 19.00 Uhr, zum Weltgebetstag nach Krögelstein ins Jugendheim eingeladen.
Glaube bewegt − Weltgebetstag 2023 aus Taiwan
Rund 180 km trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das High-Tech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.
In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. Am Freitag, den 3. März 2023, feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde diese Gottesdienste. „Ich habe von eurem Glauben gehört“, heißt es im Bibeltext Eph 1,15-19. Wir wollen hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen und mit ihnen für das einstehen, was uns gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte.
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag. Zum Weltgebetstag rund um den 3. März 2023 laden uns Frauen aus dem kleinen Land Taiwan ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn: „Glaube bewegt“!
Am Freitag, dem 3. März 2023, laden die Trumsdorfer und Wonseeser Frauen des Vorbereitungsteams alle Frauen und Männer der Region zur gemeinsamen Feier des Weltgebetstages ein.
Termin: Freitag, 3. März 2023
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: Gemeindezentrum Wonsees (Kulmbacher Str. 21, 96197 Wonsees)
Gottesdienst zum Weltgebetstag am 5. März 2021: „Worauf bauen wir“
Vanuatu: Ein Inselstaat im südpazifischen Vulkanring gelegen. Ein Südseeparadies: Blaues Meer, exotische Früchte, Sandstrände. Die Bevölkerung der Ni-Vanuatu standen schon mehrere Jahre an 1. Stelle des weltweiten Glücksindex. Die Kehrseite: Vanuatu ist weltweit das Land, das am stärksten vom Klimawandel und seinen Folgen betroffen ist. Verheerende Zyklone schlagen dort immer häufiger auf. Die Inseln drohen im Meer zu versinken. Und die allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen.
Zwischen all diesen widersprüchlichen Bedingungen muten uns die Frauen aus Vanuatu – von denen in diesem Jahr die WGTs-Ordnung erstellt wurde – die Frage zu:
Worauf bauen wir? Was trägt unser Leben wenn alles ins Wanken gerät?
Gleichen wir der klugen Frau, dem vernünftigen Mann, von dem Jesus im Gleichnis in der Bergpredigt spricht, der sein Haus auf Fels baut? Und das Haus stürzt nicht ein wenn die Stürme und Fluten kommen. Oder gleichen wir dem unvernünftigen Mann, der unvernünftigen Frau, die ihr Haus auf Sand bauten und wenn die Stürme des Lebens darüber hinweggehen, stürzt es in sich zusammen.
Auf diese Frage haben wir, gemeinsam mit Christinnen und Christen weltweit, in unserem Gottesdienst im Gemeindezentrum nach Antworten gesucht.
Aufgrund der Corona-Bestimmungen konnten wir in diesem Jahr leider nicht wie gewohnt den Gottesdienst mit einem gemeinsamen Essen abschließen.
Aber vielleicht probiert die eine oder andere eines der Rezepte daheim aus. Guten Appetit dazu.
1. März 2019: Weltgebetstag von Wonsees und Krögelstein
Seit ca. 130 Jahren wird am 1. Freitag im März in mehr als 120 Ländern durch verschiedene Zeitzonen rund um den Globus ökumenisch Gottesdienst gefeiert. Für 2019 wurde die Gottesdienstordnung von Frauen aus Slowenien erarbeitet.
„Kommt alles ist bereit“. Die Einladung zum Festmahl aus dem Lukasevangelium haben die Sloweninnen für ihre Liturgie ausgesucht, und ihr Land und die Gastfreundschaft zum Thema gemacht. Mit nur ca. 2 Millionen Einwohnern und einer Größe von Sachsen-Anhalt ist Slowenien eines der kleinsten und jüngsten Länder der EU. Bis 1991 stand Slowenien unter Fremdherrschaft und die Slowenen sind sehr stolz darauf, dass sie nun in einem unabhängigen demokratischen Staat leben können. Slowenien hat tiefe katholische Wurzeln – ca. 60 % der Bevölkerung gehört dem katholischen Glauben an. Nur ca. 1 % ist evangelisch. Im sozialistischen Jugoslawien mussten Christinnen und Christen ihren Glauben heimlich praktizieren. Heute können sie sich öffentlich dazu bekennen. An großen Feiertagen sind die Kirchen zwar noch voll besetzt, aber der Sozialismus hat das Land stark säkularisiert. „Kommt alles ist bereit, es ist noch Platz“, so heißt es ausdrücklich im Lukasevangelium, besonders für die Ausgegrenzten und Benachteiligten. Die fast blinde Künstlerin Rezka Arnus hat das in ihrem Titelbild symbolträchtig umgesetzt. Im unteren Teil des Bildes machen sich vier behinderte Menschen auf den Weg zur Festtafel.
Die Vision der WGT-Begegnung ist eine Welt, in der alle selbstbestimmt leben und mit am Tisch sitzen können.
Herzlichen Dank an die Dorfgemeinschaft Kainach, das wir wieder zu Gast im Gemeinschaftshaus sein durften.
Weltgebetstag am 03.03.2017 in Kainach
Seit vielen Jahren ist es schöne Tradition, dass wir den Gottesdienst zum Weltgebetstag gemeinsam mit der Kirchengemeinde Krögelstein im Wechsel feiern.
In diesem Jahr wurde die Ordnung von Frauen der Philippinen ausgearbeitet und stand unter dem Motto:
Was ist denn fair?
Im bis auf den letzten Platz besetzten Gemeinschaftshaus in Kainach haben wir, dieser Frage nachgespürt. Wir haben viel über den Inselstaat Philippinen und über die Lebens- und Arbeitswelt der philippinischen Frauen erfahren. Ausgehend von dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Matthäus 20, 1-6) haben wir uns die Fragen gestellt:
Wo ruft Gott uns auf gerecht zu handeln?
Was antworten wir auf seinen Ruf?
Was ist denn fair?
Die Gedanken zu Ihrem Titelbild fasst die Künstlerin Rowena Apol Laxamana-Sta Rosa so zusammen:
Gott ist ein großartiger Versorger – für die ganze Schöpfung ist gesorgt.
Das ist Gottes Darstellung einer ökonomischen Gerechtigkeit, die im Gegensatz steht zu einem Wirtschaftssystem , in dem die Starken und Mächtigen Gottes Gaben allein für sich haben wollen.
Jesus sagte:“Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Johannes 10,10).
Noch einmal herzlichen Dank an die Dorfgemeinschaft Kainach, dass wir unseren Gottesdienst wieder bei Euch feiern durften.